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Fragen & Antworten

An dieser Stelle zeigen wir Ihnen Fragen unserer Kunden, die uns nicht selten erreichen und auf die wir eine Antwort geben müssen. Vielleicht haben auch Sie eine Frage zur Mediation, zu Vertragsgestaltungen oder Verhandlungsführung? Dann zögern Sie nicht und nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Wirtschaftsmediation

Kann man grundsätzlich behaupten, dass eine Mediation besser ist als der Gang vor ein Gericht?
Ja, das ist fast immer der Fall. Sie sparen Geld und sie sparen Zeit. Das Verfahren ist vertraulich. Ihre Stärken spielt die Mediation am besten immer dann aus, wenn es auf die Beziehung zwischen den Kontrahenten ankommt. Das ist im wirtschaftlichen Bereich fast immer der Fall, sei es zwischen Kunden und Lieferanten oder zwischen Kollegen. Die Mediation bietet große Chancen. Sie ist nur in den Fällen nicht angezeigt, wo eine Partei tatsächlich nicht an einer Verständigung interessiert ist und das kommt so gut wie nicht vor (auch wenn man im heißen Konflikt dem Kontrahenten alles zutrauen möchte).
Wie kommt es, dass die Mediation in letzter Zeit so stark in das öffentliche Interesse gerückt ist?
Nach dem neuen Mediationsgesetz aus dem Juli 2012 ist es vorgeschrieben, einer Klage eine Mediation vorzuschalten, um die Gerichte zu entlasten und die Parteien wieder an einen gemeinsamen Tisch und zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen.  Auch die Erfolgsquote von 80 Prozent bei der Mediationen hat sich wohl herumgesprochen.
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen einem Gerichtsverfahren und einer Mediation?
Der Richter entscheidet auf Basis von gesetzlichen Anspruchsgrundlagen. Der Sachverhalt wird so aufgedröselt, dass er auf diese passt. Um was es den Parteien geht ist dabei einerlei. Der Mediator im Gegensatz legt genau auf diese Bedürfnisse und Interessen der Parteien den Schwerpunkt. Lösungen werden dann auf dieser Basis unter der Moderation des Fachmanns von den Beteiligten erarbeitet. Der Mediator gibt  keine von ihm erarbeiteten Lösungen vor. Den Parteien wird kein Urteil übergestülpt, sie entscheiden selbst, ob die gefundenen Lösungsansätze für beide Seiten einen Gewinn darstellen. Nur dann wird es zu einer Einigung kommen, die daher normalerweise keiner rechtlichen Durchsetzung bedarf.
Wie können Mediationsvereinbarungen rechtlich durchgesetzt werden?
Eine Durchsetzung ist weit weniger wichtig als bei Gerichtsentscheidungen, da das Ergebnis ja auf Einvernehmen beruht. Es gibt aber Möglichkeiten, einen Durchsetzbaren Titel zu erlangen, zum Beispiel über einen Anwaltsvergleich.
Gehe ich in der Mediation Gefahr gesetzliche Rechte nicht einzufordern, weil mir diese unbekannt sind?
Gerade bei wirtschaftlich wichtigen Themen empfehle ich, dass Berater, zum Beispiel Rechtsanwälte oder Steuerberater die Parteien aufklären und Vereinbarungen überprüfen. Diese können bei Bedarf auch an den Mediationssitzungen teilnehmen. Wird eine Partei nicht entsprechend beraten, ist der Mediator sogar durch § 2 Abs. 6 Satz 2 Mediationsgesetz verpflichtet, auf die Möglichkeit der Prüfung einer Vereinbarung durch externe Berater hinzuweisen.
Was kostet eine Mediation?
Die Mediation wird üblicherweise nach Zeitaufwand des Mediators bezahlt. Üblich sind Stunden- oder Tagessätze. Dadurch, dass die Mediation sehr schnell zu Ergebnissen führt, ist bereits für das Verfahren deutlich weniger zu investieren als bei Gerichts- oder Schiedsgerichtsverfahren. Dazu spart man sich noch Schäden durch verprellte Kunden, gescheiterte Projekte oder verstrittene Abteilungen.
Kann man eine Mediation auch schon im Vertrag für etwaige, zukünftige Streitigkeiten vorsehen?
Ja, und man sollte! Im Streitfall fällt eine Einigung auch auf die Art der Konfliktbewältigung oft schwer. So kommen ungewollte Verfahren zum Zug. Standardklauseln zur Konfliktlösung mit Mediation finden sich hier

Kommerzielle Projektbegleitung

Was ist der Hauptanwendungsfall Ihrer kommerziellen Projektbegleitung?
Ein mittelständisches Unternehmen hat einen Auftrag gewonnen, der die gewohnten Dimensionen übersteigt. Es kommt darauf an, diesen erfolgreich umzusetzen. Idealerweise wird möglichst früh, bereits bei der Vertragsgestaltung, darauf geachtet, dass die wesentlichen Punkte vernünftig geregelt sind. Auch die  Aufsetzung des Projektes im Unternehmen ist ein entscheidender Teil im Fundament des Erfolgs. Oft besinnt man sich leider erst auf externe Unterstützung, wenn bereits Forderungen vom oder gegen den Vertragspartner im Raum stehen und der Überblick verloren geht. Professionelles Vertragsmanagement und Claimsmanagement ist oft bares Geld wert.
Stehen Sie auch für die Bearbeitung grundlegender Geschäftsprozesse zur Verfügung?
Ja, wenn diese in meine Kernkompetenzen, also Vertragsmanangement, vertragliche Risikobewertung, kaufmännisches Projektmanagement, Verhandlungs- oder Konfliktmanagement fallen. Die mediatorische Grundhaltung und Elemente des Mediationsprozesses bewirken auch in diesem Arbeitsfeld kreative, konsensbasierte Weiterentwicklungen und sind vielen anderen Ansätzen überlegen. Basis sind das Wissen und die Erfahrungen der Mitarbeiter im Unternehmen, die es effektiv zu heben und verwerten gilt.

Seminare & Workshops

Was muss bei einem guten Vertragsrechtsseminar vermittelt werden?
Es muss praxisorientiert sein. Es muss vermittelt werden, auf welche Regelungen es wirklich ankommt und wie diese zu gestalten sind. Es ist einfach, einen vom Kunden vorgelegten Vertragsentwurf mit vielen Worten einhundertprozentig wasserdicht umzugestalten. Doch wie reagiert der Kunde darauf? Die Kunst liegt vielmehr darin, mit wenigen Kommentaren die entscheidenden Punkte so abzuändern, dass die Risiken – soweit sie nicht vermeidbar sind – vernünftig aufgeteilt und begrenzt werden.
Wodurch heben sich Ihre Verhandlungsführungsseminare von anderen Angeboten ab?
Mein Verständnis von Verhandlungen ist stark durch die mediatorische Grundhaltung und die Prinzipien des Harvard Konzepts geprägt. Ich bin überzeugt, dass Verhandlungsergebnisse, die einen Gewinner und einen Verlierer kennen (sogenannte „Gewinner-Verlierer“ oder „win-lose“ Ergebnisse), auf die Dauer immer zu einem „Verlierer-Verlierer“ („lose-lose“) Ergebnis führen. Man sieht sich immer zweimal im Leben und auch vermeintlich mächtigere Marktteilnehmer stehen im gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis mit ihren Partnern. Es lohnt sich daher für jede Seite, durch den Einsatz kreativer Lösungsfindungsmethoden „Gewinner-Gewinner“ („win-win“) Lösungen zu erreichen. Nur so schafft man langfristige und erfolgreiche Geschäftspartnerschaften.
Wozu brauche ich ein Seminar zum Konfliktmanagement?
Es gibt eine eindrucksvolle Studie von KPMG zu den Kosten, die Konflikte in Unternehmen verursachen. Verlorene Kunden, schlechte Projektergebnisse, innere Kündigungen, Fluktuationskosten – das sind nur einige Beispiele. Konflikte sind Geschwüre, die sowohl an den Ergebnissen von Unternehmen, als auch an der Psyche von Beteiligten fressen. Das Handwerkszeug, diese Geschwüre an der Entstehung zu hindern, im Wachstum zu hemmen oder letztlich zu entfernen ist ein großer Gewinn für Unternehmen und für jeden Einzelnen.