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Fachkräftemangel – was tun?

Alle Welt spricht vom Fachkräftemangel. Gerade Mittelständler machen sich Sorgen, ob Sie morgen noch eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten können.

 

Man kann eine Parallele zu einem anderen aktuellen Dauerbrenner ziehen: zur Energiewende. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden jährlich 300 Mrd. USD in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz gesteckt. Das ist fast so viel, wie in erneuerbare Energien oder in die fossile Energieerzeugung fließt. Einfachstes Beispiel: eine Glühbirne wird gegen eine LED-Lampe ausgetauscht. Bei geringerem Energieeinsatz erreicht man die gleiche Lichtausbeute.

 

Beim Fachkräftemangel werden hingegen Einwanderung oder späteres Renteneintrittsalter als Gegenmaßnahmen diskutiert. Auf die Energie übertragen hieße das, mehr Kraftwerke und Primärenergieträger einzusetzen, statt Strom zu sparen. Das Thema Effektivität der Arbeit spielt in der öffentlichen Diskussion hingegen kaum eine Rolle.

Dabei liegt hier viel Potential: das Gallup-Institut berichtet in seiner aktuellen Studie (Gallup-Engagement-Index), dass 85% der deutschen Arbeitnehmer angeben, keine oder nur geringe emotionale Bindung zu ihren  Unternehmen zu haben.

 

Man kann sich leicht vorstellen, wie sich das auf die Produktivität auswirkt. Auch sind unzufriedene Mitarbeiter viel leichter zum Wechsel zu bewegen als zufriedene. Und es sind die Guten, die gehen.

 

Was kann nun ein mittelständischer Unternehmer tun, um die emotionale Bindung der Mitarbeiter zu erhöhen? Oliver Dittmann, Wirtschaftsmediator aus Mittelfranken, empfiehlt, in aufgabenorientierte Teamentwicklung zu investieren. „Geben Sie Ihren Leuten eine echte Stimme. So zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Sie sie wertschätzen und profitieren gleichzeitig vom kreativen Potential, den Erfahrungen und den Detailkenntnissen Ihrer Mannschaft. Dadurch erreichen Sie nachhaltig konkrete Verbesserungen und unternehmerisches Denken auf allen Ebenen. Eine höhere Motivation führt zu besseren Arbeitsergebnissen, bindet die Mitarbeiter an das Unternehmen und macht gleichzeitig das Unternehmen als Arbeitgeber nach außen attraktiv.“

 

Für eine Teamentwicklung, die die Teilnehmer zu kreativen Veränderungen befähigt und ermutigt, habe es sich in der Praxis bewährt, sich an den Prozessablauf der Mediation anzulehnen, so Dittmann. Basis des kreativen Prozesses seien hier die Interessen und Bedürfnisse der Beteiligten für eine effektivere Aufgabenerfüllung. Das führe letztlich zu einer besseren Leistungserstellung des ganzen Unternehmens.

 

Eine Führungspersönlichkeit mit Statur kann dem prognostizierten Fachkräftemangel ruhig und ohne Sorgen entgegen blicken. Voraussetzungen sind die Fähigkeit und der ehrliche Wille, die Mitarbeiter an der Entwicklung von Strukturen und Prozessen im Unternehmen vertrauend und ergebnisoffen mitwirken zu lassen.

 

 

 

Oliver Dittmann absolvierte ein wirtschaftsrechtliches Studium an der Hochschule Pforzheim und arbeitete in einer renommierten Anwaltskanzlei in Schottland. Eine lange Berufs- und Führungserfahrung im internationalen Maschinen- und Anlagenbau ist heute die Basis für seine Selbständigkeit. Sein Schwerpunkt liegt in der Wirtschaftsmediation, aber auch in der Wissensvermittlung in Form von Vorträgen und Workshops bevorzugt im Umfeld des Maschinen- und Anlagenbaus. Themen sind unter anderem Verhandlungsführung und Vertragsmanagement.